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4°. XXI, 679 SS. Farb. lithogr. Front. (durchgestaltete Komposition von mehreren Ansichten und Sujets), 1 Tafel nach Diebold Schilling, 1 ganzs. Karte im Anhang. HLdr. d.Zt. (etwas berieben) mit vergold. Rückentitel u. marmorierten Deckeln. Seiten unterschiedlich etwas stockfleckig (v.a. Titelbl. u. äusserste Lagen, Front., Tafel u. Karte kaum betroffen). Alters- u. Lagerungs-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren, Besitzervermerk u. fremde Widmung dat. 1888 in Tinte a. Front.-Rückseite. Gesamthaft grösserenteils sauberes, recht gutes Exemplar. - - Barth 997 ('Urkunden') - INHALT : I. Manuale und Missiven (Fürsten, Bischöfe, Gesandte, Grössere Versammlungen, Einzelne Orte, Beamtete, Hauptleute, Privatpersonen) / II. Chronisten und Dichter / III. Rechnungen und Rödel - Mit einer chronologischen Übersicht des Burgunderkrieges, einem Kalender von 1476, und einem kritischen Exkurs über Belagerung und Schlacht - KARTE : 'Umgegend von Murten', 1 : 100'000, bez. Eidg. Stabsbüro, Ueberdruck 1876, mit Blindprägestempel 'Eidgenössisches Militair Archiv': Ausschnitt aus Bl. XII Freyburg/Bern der Topographischen Karte / Dufourkarte, Revidierte Aufnahme / Überdruck ("Ursprünglich waren Überdrucke vor allem für das Militär bestimmt", Götsch 65) - "Die Schlacht bei Murten wurde am 22. Juni 1476 zwischen Truppen der Eidgenossenschaft und des burgundischen Herzogs Karl des Kühnen im Rahmen der Burgunderkriege ausgetragen. [.] Im März 1476 erlebte Karl bei Grandson am Neuenburgersee seine erste Niederlage gegen die Eidgenossen. Er gab aber nicht auf, sondern wollte sich an den Eidgenossen rächen. Deshalb sammelte er sein Heer von neuem und zog durchs Broyetal Richtung Bern. Die Eidgenossen hatten den Gegenschlag erwartet und bereits im April 2'000 Mann Besatzung unter dem Befehlshaber Adrian von Bubenberg in Murten stationiert. Am 22. Juni 1476 gelang es den Eidgenossen, mit einem Überraschungsangriff das burgundische Heer zu überrumpeln und Karl den Kühnen vernichtend zu schlagen. Karl gelang die Flucht. Im Januar 1477, in der dritten Burgunder-Schlacht bei Nancy, verlor Karl der Kühne sein Leben. Damit verschwand sein Burgunderreich von der europäischen Landkarte." (murten-morat ch). Vgl. HLS: "Die Eidgenossenschaft etablierte sich dank der Überlegenheit der Fusstruppen als europäische Militärmacht und festigte sich als eigenständiges Staatswesen." -- Bedeutendes Quellenwerk zur zweiten der drei grossen Schlachten im Krieg mit Burgund unter Herzog Karl dem Kühnen (vgl. u.a. R. Feller, Geschichte Berns 1, 1949, Kap. VI, bes. pp. 401 ff.; R. v. Fischer, Die Burgunderkriege, in: Feldmann/Wirz, Red., Schweiz. Kriegsgeschichte, H. 2, 1935, pp. 118 ff., bes. pp. 177-185) - Aus kriegswissenschaftlicher Sicht bezügl. des Schlachtverlaufs s. H. Delbrück, Kriegskunst 3, 1907, pp. 621 ff., bes. pp. 638-655 : "Die gewaltige Ueberzahl und das stürmische Vordringen der Schweizer, die Verwirrung und Vereinzelung bei den Burgundern machte alle Anstrengungen scheitern. Nur ein Teil der Berittenen entkam; das Fussvolk, darunter die berühmten englischen Bogenschützen, wurde von der feindlichen Reiterei, die ja sehr zahlreich war, ereilt und zum grossen Teil niedergehauen; die ganzen Heeresabteilungen aber, welche die Stadt Murten umschlossen hielten, waren abgeschnitten [.]. Sie wurden sämtlich hingeschlachtet oder im See ertränkt" (etc.; p. 651). Delbrück, der 1888 mit Ochsenbein zusammen das Schlachtfeld besichtigte [p. 653], setzt sich kritisch mit dem Quellenmaterial auseinander, führt das Urkundenbuch an und zitiert daraus zumindest in Fussnoten. Und er empfiehlt zur allgemeinen Lektüre: "Hervorragend unbefangen beurteilt die Verhältnisse Dierauer in seiner 'Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft' (zweiter Band 1892), einem überhaupt sehr verdienstlichen Buch." (p. 628). -- Gottlieb Friedrich Ochsenbein (Murten FR 1828-1893 Schlosswil BE), reformiert, von Murten/Morat. Theologe u. Lokalhistoriker, 1854-1877 Pfarrer in der Freiburger Diaspora, dana. N° de réf. du vendeur HM081006
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